21.11.2010 - 27.03.2011
Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte präsentiert im Schloss die erste Einzelausstellung des Kölner Fotografen Boris Becker (*1961) in Oldenburg. Entstanden ist diese Überblicksausstellung in Kooperation mit dem Landesmuseum Natur und Mensch und im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu der Ausstellung , die parallel dort zu sehen ist. Erstmals werden zu diesem Anlass die neuesten Arbeiten des Künstlers vorgestellt, die auf seiner Reise auf den Spuren Lawrence von Arabiens im Frühjahr 2010 in Südjordanien und Syrien entstanden sind. Die Serie besticht wie alle Arbeiten Boris Beckers durch die Präzision der fotografischen Umsetzung: Durch den nüchternen, nie interpretierenden Blick überzeugen seine Fotografien als Kunstwerke ebenso wie als Abbildungen und Beschreibungen von Landschaften, Menschen und Materialien. Neben diesen neuesten Arbeiten zeigt die Ausstellung Klassiker aus dem Werk des Fotografen, zu denen die zwischen 1995 und 1997 entstandenen ebenso gehören wie die 2007 - auf Einladung der UNO-Flüchtlingshilfe - entstandenen Aufnahmen aus der Westsahara, in denen der Künstler die Flüchtlingslager der Saharauis dokumentiert.
In seinen Reisebildern knüpft Boris Becker an ästhetische Gestaltungsprinzipien früherer Werkgruppen und Bildserien an. Wie die abstrahierenden Landschaftsbilder sind auch die Aufnahmen aus dem Wadi Rum Anfishiea aus einer Perspektive der Untersicht, andere Motive ohne Horizont abgelichtet. Bildwürdig werden Orte, die dem Mythos Lawrence von Arabiens nachspüren ebenso wie Gesteinsformationen, deren Texturen bis an die Grenzen des Bildrands ausgedehnt sind. Becker negiert nicht nur den Bildraum und die tradierten Regeln der Bildkomposition, sondern auch subtil-ironisch mit Motiven wie den das Bild des legendären Orientreisenden. Die Ausstellung versammelt über 80 Arbeiten aus den vergangenen 15 Jahren. Sie bietet somit einen Überblick über eine der wichtigsten Positionen der deutschen Gegenwartsfotografie.