Im vergangenen Jahr nahm die Elsässerin Karima Duchamp erstmals an den Oldenburger Internationalen Keramiktagen teil - und prompt wurde ihr der Erste Preis der renommierten Fachzeitschrift „Neue Keramik" zuerkannt. Die Jury zeigte sich einhellig begeistert von der gelungenen Kombination aus keramischer Arbeit und figurativer, manchmal auch abstrakter malerisch-zeichnerischer Oberflächenveredelung, wie sie im Werk der 1971 geborenen Künstlerin offenbar wird. Sie operiert mit Steinzeug oder Porzellan und formt diese Materialien zu schlichten Platten für künftige Wandinstallationen oder zu dosenähnlichen Kästen - gelegentlich mit Deckel, zuweilen auch mit Füßen. Die Französin bevorzugt eine klare architektonische Formensprache. Die anschließende Weiterbearbeitung erfolgt mittels selbst angefertigter Engoben, die Duchamp so einsetzt, wie ein Maler auf der Leinwand seine Farben. Traumhaft anmutende Wesen, Menschen zumeist und vor allem Frauen, bevölkern Karima Duchamps Bildwelt. Bisweilen sind sie bedroht und von dämonischen Gestalten verfolgt, manchmal scheinen sie nur versonnen vor sich hin zu träumen. Ergänzt und überlagert werden die fragilen Lebewesen oftmals von abstrakten Gebilden.