Fünf Ehen, vier Generationen, eine Geschichte. Mit keiner anderen Dynastie unterhielt das Haus Württemberg so enge verwandtschaftliche Beziehungen wie mit den Romanows. Erstmals stehen in einer großen Landesausstellung die fünf Frauen im Mittelpunkt, deren Ehen die Basis für die außergewöhnliche gemeinsame Geschichte legten. Zugleich werden die Auswirkungen auf die europäischen Machtbühnen beleuchtet.
Den Anfang machte 1776 die Hochzeit des Großfürsten und späteren Zaren Paul mit der württembergischen Prinzessin Sophie Dorothee, die in Russland den Namen Maria Fjodorowna annahm. Danach kamen mit Katharina, der Gemahlin des späteren König Wilhelm I. und Olga, der Gemahlin des späteren Königs Karl, zwei Russinnen nach Stuttgart, die zu den populärsten Frauen der württembergischen Geschichte avancierten. Noch heute sind sie aufgrund ihres sozialen Engagements im Bewusstsein der Bevölkerung präsent. Auch zwischen den Nachgeborenen beider Häuser gab es Heiraten: Prinzessin Charlotte von Württemberg ehelichte 1824 Großfürst Michael von Russland und nahm den Namen Helena Pawlowna an. Großfürstin Wera, die Nichte und Adoptivtochter Olgas, kam an den Stuttgarter Hof und ehelichte Herzog Eugen von Württemberg.
Anhand der fünf Ehen - der Russinnen in Württemberg und der Württembergerinnen am russischen Zarenhof - erzählt die Ausstellung von Prunk, Pracht und Herrlichkeit, aber auch von Heimweh und Alltag, von Glaube und Mythos, und vom Austausch zwischen Russland und Württemberg in Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft.
Herausragende und teils erstmals außerhalb Russlands gezeigte Exponate bringen den Reichtum des Zarenhofes wieder zurück nach Stuttgart. Hochkarätige russische Museen, wie Kreml, Staatliches Historisches Museum Moskau oder das Reservat Pawlowsk konnten als Leihgeber für prunkvolle Objekte gewonnen werden.