06.11.2009 - 06.12.2009
Wie kein anderes Bauwerk verkörperte der Palast der Republik das Selbstverständnis der DDR. In seiner Doppelfunktion als Volkshaus und Volkskammer sollte er architektonisch die Einheit von Volk und Regierung zum Ausdruck bringen. Im Maßstab 1:100 wurde die Außenhaut des Vorbilds in weißer Wolle und Lurex gestrickt, auf eine Wäscheleine gehängt und so das Bild der leeren, mit beliebigem Inhalt zu füllenden Hülle entwickelt.
Das Landesmuseum Württemberg liefert damit einen Beitrag zur Diskussion um die Architektur im Zentrum Berlins, wo anstelle des realen „Palasts der Republik“ die Fassade des Berliner Stadtschlosses wiedererstehen soll – das die DDR 1950, ebenfalls aus ideologischen Gründen, gesprengt hatte.
Die INITIATIVE MUSEEN FÜR GESCHICHTE! ist ein Netzwerk von mehr als 20 großen (kultur-)historischen Museen aus dem deutschsprachigen Raum, die in diesem Jahr als Schwerpunkt das Thema „Deutschland zwischen 1949 und 1989“ gewählt haben.