Christoph, der von 1550 bis 1568 regierte, zählt zu den bedeutendsten Herzögen Württembergs. Er setzte die Reformation endgültig durch, förderte die Bildung und modernisierte die Residenz in Stuttgart. Anlässlich seines 500. Geburtstags im Jahr 2015 widmet das Landesmuseum Württemberg dieser herausragenden Herrscherfigur eine große Ausstellung.
Herzog Christoph konnte die Reformation zuerst im linksrheinischen Mömpelgard, dann in Württemberg fest etablieren. Seine konfessionellen, sozialen und politischen Vorstellungen fanden im gesamten evangelischen Europa Verbreitung: Die 1559 erlassene Große Württembergische Kirchenordnung diente von Skandinavien bis Slowenien als Vorbild.
Besonders in repräsentativen Bauwerken zeigt sich noch heute Christophs großes Selbstbewusstsein. Das Alte Schloss im Herzen Stuttgarts, das heute das Landesmuseum Württemberg beherbergt, wurde während seiner Regierungszeit zu einer prachtvollen Renaissance-Residenz umgebaut. Christoph ließ den Rittersaal in der Dürnitz, die Reitertreppe und die Schlosskirche, den ersten protestantischen Kirchenbau Württembergs, errichten. Auch die prächtigen Arkaden des Innenhofs entstanden auf seine Veranlassung.
Schon die Zeitgenossen schätzten Christoph als Herrscherfigur, Reformer und Wegbereiter wichtiger Neuerungen in Württemberg. Doch auch Jahrhunderte nach seinem Tod wurde er hoch verehrt. Zeugen dieser Wertschätzung sind die Porträtstatuen, die sich auf dem Stuttgarter Schlossplatz, im Ulmer Münster und in der Amanduskirche seiner Geburtsstadt Urach finden.
Mit rund 250 Objekten – darunter internationale Leihgaben – zeigt die Ausstellung die gewaltigen Umbrüche im Zeitalter der Reformation, die Christoph entscheidend mitbestimmte, ebenso wie die Lebenswelt des Renaissancefürsten: das politische Netzwerk, in dem er agierte, die Ausstattung seiner Schlösser, die Feste, die er feierte. Auch das Bild, das sich die Nachwelt von Herzog Christoph machte, ist Teil der Ausstellung. Als idealer (protestantischer) Herrscher und als Symbolfigur für das gute alte Recht wurde Christoph vor allem im 19. Jahrhundert hoch geschätzt.