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Linden-Museum Stuttgart - Staatl. Museum für Völkerkunde


Hegelplatz 1
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 2022-456
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Mi 10.00-20.00 Uhr

Entdeckung Korea!

13.10.2012 - 13.01.2013
Das Linden-Museum Stuttgart zeigt die Ausstellung "Entdeckung Korea! Schätze aus deutschen Museen", die in Kooperation mit der Korea Foundation realisiert wurde. Erstmals werden die Spitzenstücke zehn deutscher Museen in einer gemeinsamen Schau präsentiert. Ausgesuchte Malereien und eine hochkarätige Auswahl koreanischen Kunsthandwerks vermitteln einen Eindruck von der Vielgestaltigkeit und Ästhetik koreanischen Kunstschaffens und geben bis in die Gegenwart reichende Einblicke in die koreanische Kultur und Geschichte.
Aus Angst als kleines Land von seinen mächtigen Nachbarn China und Japan absorbiert zu werden, betrieb das koreanische Königreich über Jahrhunderte eine rigorose Abschottungspolitik. Diese Isolierung wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts beendet, als Japan 1876, nach einer Demonstration militärischer Stärke, die Öffnung verschiedener koreanischer Häfen für den Handel durchsetzte.
Mit der Öffnung Koreas für die Außenwelt und der formellen Etablierung diplomatischer Beziehungen im Jahr 1883 kamen nun auch erstmals deutsche Diplomaten, Händler, Missionare und Reisende in größerer Zahl in das bis dahin verschlossene Land. Heute verdanken viele deutsche Museen diesen "Pionieren2 den Grundstock für ihre Koreasammlungen.
Auch in späteren Jahren konnten die Sammlungen immer wieder durch Ankäufe oder großzügige Schenkungen ergänzt werden, so dass sich heute in deutschen Museen ein beeindruckendes Kaleidoskop koreanischen Kunstschaffens findet.
Ausgesuchte Einzelstücke aus den Koreasammlungen von zehn deutschen Museen werden nun erstmals gemeinsam in einer Ausstellung präsentiert, die an den Stationen Köln, Leipzig, Frankfurt und Stuttgart gezeigt wird.
Thematisch gliedert sich die Ausstellung auf einer ersten Ebene in die großen Epochen der koreanischen Geschichte: die Joseon-Zeit (1392-1910), die Goryeo-Dynastie (918-1392), die Zeit des Vereinigten Silla-Reiches (668-935) und die Epoche der Drei Königreiche (57 v. Chr. - 668 n. Chr.). Innerhalb dieses historischen Rasters werden einzelne Themenbereiche behandelt, die den Schwerpunkten der deutschen Korasammlungen Rechnung tragen. Zu sehen sind unter anderem eine abwechslungsreiche Zusammenstellung verschiedenster Malereien, Preziosen koreanischer Lackkunst sowie die unvergleichlichen koreanischen Keramiken, die in ihrer zeitlosen Eleganz und betonten Schlichtheit begeistern.
In den ausgestellten Exponaten kommen jedoch nicht nur das große Können und der kreative Geist koreanischer Künstler und Handwerksmeister zum Ausdruck; sie erzählen auch von den Menschen und den Ideen dahinter. So entdeckt der Besucher in den zurückhaltenden Keramiken der Joseon-Zeit den strengen Geist des Konfuzianismus; in bunten Genremalereien erblickt er Alltagssituationen aus dem Korea der Jahrhundertwende. Überlebensgroße "Wegegötter" und die auf Papier gebannten Darstellungen schamanischer Schutzgottheiten entstammen
populären Glaubenswelten, und das gütige Lächeln des Boddhisattva Avalokiteshvara auf einer herausragenden Malerei der Goryeo-Zeit vermittelt auf eindrückliche Weise die Ideale und grundlegenden Überzeugungen des Mahayana-Buddhismus.
Vertiefende Stationen schlagen die Brücke zum heutigen Korea, in dessen modernem Alltagsleben alte Traditionen noch immer Bestand haben.
Auch für Kinder und Familien hat die Ausstellung viel Spannendes zu bieten: verschiedene Stationen laden Klein - und Groß - dazu ein, die Inhalte spielerisch zu entdecken und das ferne Korea zu erforschen. Abgerundet wird die Schau durch ein facettenreiches Begleitprogramm, an dem koreanische Künstler und anerkannte Wissenschaftler dazu einladen der koreanischen Kultur zu begegnen.
Übrigens: Die kostbarsten der in der Ausstellung gezeigten Objekte können aus konservatorischen Gründen jeweils nur für die Hälfte der Ausstellungsdauer gezeigt werden. Danach lagern sie wieder im Museumsdepot, so dass der interessierte Besucher, der alle Exponate einmal im Original gesehen haben will, sich mindestens zweimal auf den Weg zum Hegelplatz machen sollte.

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