Bereits 1829 verfügte der Astronom, Staatsmann und Förderer der schönen Künste Bernhard August von Lindenau (1779–1854) über eine ansehnliche Sammlung ostasiatischer Kunstwerke. In Gotha, am Hof der Herzöge Ernst und August, war er mit der Kultur des Fernen Ostens in Berührung gekommen. In der Gothaer Sternwarte kamen überdies die berühmten Reisewerke der Zeit an, um von Franz Xaver von Zach (1754–1832) bzw. von Lindenau in der Zeitschrift "Monatliche Correspondenz" rezensiert zu werden.
Lindenau selbst besaß wertvolle geographische Bücher und Atlanten, die sich zum Teil noch heute in der Kunstbibliothek des Lindenau-Museums in der Abteilung "Geschichte u. Geographie mit ihren Hilfswissenschaften" befinden. Seine reiche Sammlung an Porzellan, Gemälden, Zeichnungen und Kleinplastiken aus Ostasien übergab Lindenau 1845 der herzoglichen Rüstkammer seiner Heimatstadt Altenburg, um Raum für seine Antiken- und Renaissancesammlungen zu schaffen. Als Teil der Lindenau-Zachschen Stiftung befindet sie sich heute im Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseum.
Zum ersten Mal, fast 170 Jahre nach ihrer Trennung, werden Lindenaus Bücher und Teile seiner ostasiatischen Sammlungen in einer Kooperation zwischen Lindenau-Museum und Schloss- und Spielkartenmuseum präsentiert.