16.10.2009 - 03.01.2010
Am 22. Juli 1994 stimmte der Deutsche Bundestag erstmalig über einen bewaffneten Einsatz der Bundeswehr im Ausland ab. Aus Anlass des 15. Jahrestages der Erteilung des Parlamentsmandats für den Einsatz in Somalia hat das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) die Ausstellung „Die Bundeswehr im Einsatz“ konzipiert. Auf 26 Text-Bildtafeln erzählt die Schau die Geschichte der Out-of-Area-Einsätze und der Transformation der Bundeswehr zu einer „Armee im Einsatz“.
Im Rückblick auf die Verabschiedung des Grundgesetzes und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 wird zunächst die Vorgeschichte dieses Prozesses erhellt. Sodann spannt sich der thematische Bogen von der Aufstellung der Bundeswehr 1955/56 über die friedliche Revolution in der DDR und den Fall der Mauer 1989 und die „Armee der Einheit“ 1990 bis zum ersten Mandat des Deutschen Bundestages für einen bewaffneten Einsatz der Bundeswehr.
Im Kontext der Ausstellung werden folgende Aspekte beleuchtet: Die Bundeswehr als Parlamentsarmee und ihre Einbindung in das westliche Verteidigungsbündnis der NATO, die Integration vormaliger NVA-Angehöriger in die Bundeswehr, der „Staatsbürger in Uniform“ sowie die Akzeptanz der Bundeswehr innerhalb der deutschen Gesellschaft. Ferner werden die Ausrichtung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und das Konzept der „vernetzten Sicherheit“ erläutert. Das aktuelle Engagement der Bundeswehr im Ausland wird dargestellt und eine Übersichtskarte informiert über die Einsatzhistorie der deutschen Streitkräfte seit 1994.
Interaktive Medienstationen mit Videobeiträgen ergänzen die Ausstellung. So ist etwa ein Ausschnitt aus der Parlamentsdebatte anlässlich der Abstimmung über den Einsatz der Bundeswehr in Somalia im Juli 1994 zu sehen; außerdem werden Impressionen aus den verschiedenen Einsätzen gezeigt. Ausgewählte Exponate, darunter Uniformen, diverse Einsatzmedaillen und das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit, illustrieren und veranschaulichen die dargestellte Thematik.