21.06.2011 - 30.12.2011
Mit den hier gezeigten Fotografien möchte das LVR-Industriemuseum eine kleine Auswahl seines Bestandes historischer Fotografien der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das LVR-Industriemuseum besitzt einen Fundus von etwa 16.000 wertvollen Glasplattennegativen, einer für die damalige Zeit üblichen fotografischen Überlieferungsform.
Die Auswahl beleuchtet schlaglichtartig Arbeitswelt und Arbeitsplatz der Gutehoffnungshütte (GHH) und nicht zuletzt das Aufblühen einer Industriestadt, deren Herz die GHH war. Die Aufnahmen zeigen auf Motive aus Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld und stammen aus der Hochphase der Schwerindustrie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der 1940er Jahre.
Seit den 1860er Jahre nutzten deutsche Industrieunternehmen Fotografie zu Repräsentations- und Werbezwecken. Im Laufe der Jahre wurde das thematische Spektrum für die von den Unternehmen beauftragten Fotografen breiter. Sie lichteten nicht mehr nur Gebäude und Produkte ab, sondern auch die Welt außerhalb des Schichtbetriebes.
Blicke auf großflächige Betriebsanlagen und in riesige Produktionshallen, Aufnahmen von übermannsgroßen Schmiedestücken und imposanten Stahlkonstruktionen - seit Ende des 19. Jahrhunderts ließ die GHH alle Unternehmens- und Produktbereiche bewusst zur Dokumentation ihrer Leistungsfähigkeit fotografieren. Doch hatten die Werksfotografen der GHH weit mehr im Blick als jene technischen Wunderwerke. So hielten sie soziale Einrichtungen wie beispielsweise Werkssiedlungen und vom Unternehmen organisierte Feste und Freizeitveranstaltungen fest. Die Fotografien dienten als Beweis einer offensiv betriebenen Sozialpolitik und sollten die Bindung der Arbeiter an das Unternehmen stärken.