Cony Theis erforscht mit unterschiedlichsten Mitteln kontinuierlich das Genre Porträt. Bereits 1992 führte sie die Beteiligung der Modelle am eigenen Bild als Konzept ein, wodurch sich passive Gegenüber in handelnde Porträtsubjekte verwandelten, die den Porträts persönliche Schichten hinzufügen können.
Das partizipative Porträtprojekt Gefangene Geheimnisse entstand mit Patienten in der forensischen Psychiatrie. Menschen, die in forensischen Kliniken leben, sind im Allgemeinen aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit ausgegrenzt. Ein Ziel des Projektes ist die Entwicklung künstlerischer Arbeiten, die diese Menschen – zunächst im Kunstkontext – sichtbar werden lässt. Cony Theis’ künstlerisches Werk besteht hier aus dem Konzept, der Initiierung und Begleitung des Prozesses und der Ausstellung der Ergebnisse: Bilder, Objekte, und dreidimensionale Bildkörper, in denen sich diese Porträts zusammenfügen und zugleich innen und außen thematisieren.