25.01.2012 - 29.04.2012
Gemeinsam mit der Mongolischen Akademie der Wissenschaften (Ulaanbaatar), der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn führt das Landesmuseum ein von der Gerda-Henkel-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt zu drei Felsspaltengräbern aus der Mongolei durch. Sie zeichnen sich durch eine einzigartige Erhaltung der Beigaben aus. Köcher, Pfeile, Reflexbogen, Sattel, Steigbügel, Ledertaschen, Textilreste sind ebenso erhalten wie die wohl älteste Vogelkopfgeige: das Nationalinstrument der Mongolei.
Die vielfältigen Forschungsergebnisse werden oftmals unter Einsatz modernster Analyseverfahren erzielt. Sie geben eine umfassende Vorstellung von der Herstellung der verschiedenen Objekte und deren Verwendung. Nachbildungen durch professionelle Bogenbauer, Schmiede und Fachleute aus dem Holz verarbeitenden Gewerbe lassen die Lebenswelt der frühmittelalterlichen Reiternomaden (6.-9. Jahrhundert) wieder erstehen. Anhand der Objekte gelingt ein tiefer Einblick in das Leben der Steppennomaden und damit in eine Kultur, die immer wieder die mitteleuropäische Geschichte maßgeblich beeinflusst hat (Skythen, Hunnen, Awaren, Ungarn, Mongolen u.a.).