15.03.2009 - 20.09.2009
Was wäre gewesen, wenn Varus und seine Legionen gegen Arminius gewonnen hätten? Dieser Frage widmet das LWL-Ziegeleimuseum in Lage eine ganze Ausstellung. Zur Eröffnung von „Varus und die Ziegel Roms – oder warum die Lipper vor 2000 Jahren nicht warm baden konnten“ lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 15. März, um 11 Uhr in sein Industriemuseum ein.
Als die Römer auf ihrem Feldzug nach Germanien vorstießen, trafen zwei Welten aufeinander. Während südlich der Alpen bereits Städte mit hochentwickelter Infrastruktur wuchsen, lebten die Germanen noch in kleinen Siedlungen mit strohgedeckten Holzhäusern. Die Römer beherrschten die Produktion von Ziegeln in unterschiedlichsten Formaten und brachten dieses Wissen in die besetzten Gebiete mit – aber eben nicht nach Lippe, denn nach dem Sieg über Varus traten die Eroberer bekanntlich den Rückzug an. Auf welchen Luxus die Vorfahren der Lipper verzichten mussten, zeigt das LWL-Industriemuseum jetzt in Lage.
Unter den 120 Exponaten von Leihgebern aus Mainz, Trier und München befinden sich 2000 Jahre alte Ziegel für Mauern, Böden und Dächer in den verschiedensten Formaten, aber auch Wasserrohre, das Bruchstück einer Theatermaske aus Ton und Öllämpchen. Eine besondere Rolle spielt die Ausgrabung der römischen Legionsziegelei in Dormagen, bei der ein Ziegelofen freigelegt wurde. Das LWL-Industriemuseum wird diesen Ofen auf dem Gelände der historischen Ziegelei während der Laufzeit der Ausstellung originalgetreu im Format 1:1 nachbauen.