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Lyonel-Feininger-Galerie


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Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne

01.12.2007 - 02.03.2008
Im Zentrum der Ausstellung "Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne", die im Frühjahr 2007 in anderer Auswahl im Kunstmuseum Ahlen/Westfalen gezeigt wurde, stehen Adolf Hölzel und eine Vielzahl seiner Schüler. Als Adolf Hölzel ungefähr zeitgleich mit Kandinsky um 1910 abstrakt zu malen begann, war er schon über 50 Jahre alt und gestandener Akademieprofessor. Die Maler seiner Generation verkörperten in der Regel einen starren Akademismus, Hölzel hingegen gelang nach dem Erlebnis des Impressionismus und einer Phase als progressiver Freilichtmaler der Entwicklungssprung zur ungegenständlichen Kunst. Seine künstlerische Experimentierfreude und undogmatische Lehre an der Stuttgarter Akademie zogen noch vor dem Ersten Weltkrieg viele aufgeschlossene Schüler an, von denen Oskar Schlemmer und Johannes Itten später am Bauhaus lehrten und Willi Baumeister zu einem Protagonisten der ungegenständlichen Malerei nach 1945 wurde. Den Auftakt der Ausstellung bilden die frühen Jahre von Hölzel und seinen Kollegen Ludwig Dill und Arthur Langhammer, die 1896 die Künstlergruppe "Neu-Dachau" gegründet hatten und sich im Norden von München sowohl am Realismus Wilhelm Leibls orientierten als auch an der französischen Freilichtmalerei von Barbizon. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden die Arbeiten des 1914 gefallenen Hölzel-Schülers Hermann Stenner, der zu den talentiertesten Malern des deutschen Expressionismus zählt und bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist. Seine Werke geben einen Einblick in die außergewöhnliche Kreativität und die rasante Entwicklung des jungen Künstlers, der sehr früh zu seiner künstlerischen Reife fand und als Resultat von nur fünf Jahren künstlerischen Schaffens ein beeindruckendes ÂŒuvre hinterließ. In den Arbeiten von William Straube spannt sich der Bogen von der Pariser Zeit an der Académie Matisse, der Tunisreise und den Jahren bei Hölzel bis hin zu den abstrakten Werken der Berliner Jahre. Künstler wie Oskar Moll und Walter Alfred Rosam waren wie Straube ebenfalls in Paris, studierten dort die Werke ihrer französischen Vorbilder und entwickelten daraus einen dekorativen Expressionismus. Westfalen und das Rheinland bilden mit Malern wie Peter August Böckstiegel, Wilhelm Morgner, Victor Tuxhorn und Christian Rohlfs weitere inhaltliche Schauplätze der Sammlung. Die überwiegend kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Werke der Ausstellung spiegeln in vielgestaltiger Weise die dramatische Umbruchsphase der Kunst am Anfang des 20. Jahrhunderts wider und reichen von realistisch-impressionistischer Pleinairmalerei bis zum Expressionismus.

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