26.10.2012 - 13.12.2012
Papier als Pulp, handgeschöpft, aus Japan importiert, als Pappe oder Karton oder einfach Papier, weiß, gefärbt oder bedruckt, ist ein eigenständiges und vielfach verwendetes Medium der zeitgenössischen Kunst. Es kann geformt, gewalzt, geschnitten oder gerissen sein.
Angela Glajcar realisiert aus gerissenen, weißen Papieren raumgreifende Skulpturen. Es sind Kuben aus senkrecht hängenden Papieren, deren gerissene Löcher tiefe Höhlen ergeben. An rostige Stahlkonstruktionen erinnern die filigranen Formen der gerissenen Ölpapiere von Tilmann Zahn. Durch Rollen, Falten oder Reißen von bedrucktem "Altpapier" entstehen die Skulpturen von Valérie Buess. Ihre Formen entstammen einer organischen Welt wie auch die von Alexandra Deutsch. Aus geschöpftem Papier formt sie fragile Objekte von raumgreifender Plastizität, die sie mit flüssiger Beize und schwach gebundenen Farbpigmenten bemalt.
Reinhard Wöllmers gewölbte Hohlkörper bestehen aus durchgefärbtem Papierpulp, der von ihm "planiert", geformt und geschnitten wurde. Seine Objekte zeichnen sich durch geometrische Exaktheit und reine Farben aus. Wände und Decke besetzen Barbara Isabella Bauer-Heuslers Skulpturen aus Karton, obwohl streng abstrakt und sehr reduziert erinnern ihre Formen an Schwärme von Insekten oder Meerestieren. Hauchfeine Papierschnitte in Form von riesigen schwarzen Schnaken schneidet Esther Glück mit dem Skalpell. Silvia Schreibers überlebensgroße Figuren aus Japanpapier schweben wie schwerelos im Raum. Sie erscheinen als fragile Hüllen, sind monochrom und bewusst reduziert.