15.12.2010 - 27.02.2011
Bereits seit der Gründungsphase des Museums für Völkerkunde zwischen 1849 und 1879 beherbergt das Haus Objekte aus Ecuador, dieser facettenreichen Republik im Nordwesten Südamerikas. Seit dieser Zeit hat unser Museum immer seine Verbindung zu dem Andenstaat gepflegt. In den letzten Jahren konnten diese Beziehungen intensiviert werden. Dennoch ist es auch für das Museum für Völkerkunde eine Sensation, eine Ausstellung mit den wichtigsten Kunstwerken des indianischen Barock Ecuadors zeigen zu können.
Kunsthistorische und religiöse Schätze ersten Ranges wie die Schutzheilige von Quito, die einzigartige geflügelte Madonna, ein Werk des berühmten indianischen Künstlers Bernardo Legarda, werden so in Hamburg zu Gast sein!
Doch nicht nur, dass diese Werke des andinen Barock vorher noch nie in Europa zu sehen waren, ist bemerkenswert. Zum ersten Mal wird auch die zum Positiven gewandelte Haltung der heutigen städtischen ecuadorianischen Gesellschaft zu ihren indianischen Wurzeln deutlich: Fast alle gezeigten Arbeiten wurden von indianischen Künstlern geschaffen, eine Erkenntnis, die man noch bis vor kurzem nicht anerkennen wollte.
Die Ausstellung ist ein Geschenk Ecuadors an die Hansestadt, Südamerika trennt sich hier bewusst für einige Zeit von einer Vielzahl seiner kostbarsten Reliquien. Das Museum für Völkerkunde ist unendlich dankbar für diesen Vertrauensbeweis und begrüßt die zahlreichen Engel und Heilige herzlich an der Rothenbaumchaussee.