Blumen, Bäume und Gärten sind ein Hauptelement der klassischen indischen Malerei – und des indischen Lebens. Blumenketten werden zur Begrüßung überreicht. Blumen zum täglichen Gebet im Tempel oder am häuslichen Altar geopfert. In der Nähe von Tempeln stehen oft heilige Bäume, nicht nur als Schattenspender für Priester und Gläubige, sondern auch als Wohnstätte der Götter. In blühenden Gärten finden Hindus eine Bühne für das bunte Treiben ihrer Götter sowie auch Muslime Gärten als ein paradiesisches Vorzeichen deuten.
Auf unzähligen Miniaturmalereien werden Blumen, Bäume und Gärten abgebildet. Mit ihrem überraschendem Reichtum an präzisen Details bieten solche Malereien vielfältige Einblicke in religiöse und kulturhistorische Bezüge von Pflanzen und Bäumen und geben ein sensibles Bild von der Freude der Inder an Blumen und Gärten. Die Miniaturmalerei ist eine jahrhundertealte Kunst in Nordindien. Sie erhielt unter den Moghulkaisern im 16. Jahrhundert entscheidende Impulse und ist bis heute eine lebendige Tradition.
Das Museum für Völkerkunde Hamburg präsentiert 130 erlesene indische Miniaturmalereien zum Thema Gärten. Diese Ausstellung bildet eine ideale Ergänzung zur Internationalen Garten Schau (IGS) vom 26. April bis 13. Oktober 2013 in Hamburg.
Die kostbaren Meisterwerke stammen aus der seit 1976 zusammengetragenen Privatsammlung von Prof. Dr. Ludwig V. Habighorst und waren zum Teil noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen.