Die Tscherkessen sind eines der ältesten Völker Europas, seit Jahrtausenden leben sie im Nordwesten des Kaukasusgebirges. Im 19. Jahrhundert gehörten die Tscherkessen zu den bekanntesten Völkern in ganz Europa und wurden als Krieger und Reiter bewundert sowie für ihre Schönheit, Eleganz und Tapferkeit gerühmt. Nach ihrer Vertreibung 1864 durch die Armee des russischen Zaren geriet das einstmals legendäre Volk immer mehr in Vergessenheit. In ihrer einstigen Hauptstadt Sotschi finden 2014 die olympischen Winterspiele statt. Für viele ist der beliebte Badeort im Kaukasus ein Urlaubsparadies, für Tscherkessen jedoch ein Ort großer Trauer. Genau 150 Jahre vor der Olympiade endete dort die letzte Schlacht gegen Russland. Die olympischen Spiele rücken die Heimatregion der Tscherkessen erneut ins Licht der Öffentlichkeit – Anlass genug, um dieses berühmte Volk für uns neu zu entdecken.
Die Ausstellung spürt seinem Schicksal nach und porträtiert ein in alle Welt verstreutes Volk, das seine Kultur und Sprache am Leben erhalten hat. Was verbindet die Tscherkessen heute und welche Themen bewegen sie? Um Fragen nach Identität und Erinnerungen zu stellen, hat das Museum Kontakt zu zahlreichen tscherkessischen Verbänden und Privatpersonen aus aller Welt aufgenommen, die an der Ausstellungskonzeption mitgewirkt haben.