Die »Reiche Remise«, die der bayerische Kurfürst Maximilian I. an der Ostseite seiner Stadtresidenz errichtet hatte, war jahrhundertelang Wagenburg und Sattelkammer der Wittelsbacher. 1923 wurden diese reichhaltigen Bestände als Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds in der ehemaligen Hofreitschule am Marstallplatz ausgestellt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bestand die Absicht, das Museum künftig in den früheren Stallungen im Kavalierbau des Schlosses Nymphenburg unterzubringen. 1941 erfolgte die Verlegung der Bestände aus der Reitschule in das Schloss Nymphenburg. 1952 wurde dort das Marstallmuseum eröffnet. 1986 erfolgte die bis heute bestehende, auch museal modernisierte Neuaufstellung der gesamten Sammlung. Die Bestände des Museums an Wagen und Schlitten des 18. und 19. Jahrhunderts gehören neben denen der Picadeiro (der ehemaligen Hofreitschule) in Lissabon und der reichhaltigen Wiener Wagenburg in Schloss Schönbrunn zu den bedeutendsten Sammlungen dieser Art in Europa.
Untrennbar mit der Geschichte der Schlossanlage Nymphenburg verbunden ist auch die Porzellanmanufaktur gleichen Namens. Unter Kennern und Liebhabern weltweit bekannt ist die Porzellansammlung der Familie Bäuml. Sie wird seit 1986 in den Räumen über dem Marstallmuseum gezeigt. Die Sammlung dokumentiert nahezu lückenlos die Erzeugnisse der Nymphenburger Porzellanmanufaktur von ihrer Gründung 1747 durch Kurfürst Max III. Joseph bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Sie zeigt Werke des bedeutendsten Porzellankünstlers des 18. Jahrhunderts, Franz Anton Bustelli, sowie Arbeiten von Dominikus Auliczek, Johann Peter Melchior und Joseph Wackerle.