Besonders seit der Jahrtausendwende haben Künstler immer wieder das Reenactment genutzt, um historische Information erfahrbar zu machen. Sie machen damit begreiflich, welche Bedeutung eine historische Erzählung einmal hatte und eventuell auch bis heute hat. Zahlen und Schlagzeilen, die zur verkürzten Floskel geworden sind, werden durch das Nacherleben erneut in ihrer Ungeheuerlichkeit erfasst.
Die Arbeiten in dieser Ausstellung befassen sich mit recht unbequemen historischen Fakten. Sie versuchen zur Klärung beizutragen, wie Genozide, Massaker und Bürgerkriege entstanden, indem sie diese Geschichten nicht aus einer Außensicht heraus beschreiben sondern indem sie die Perspektive der Akteure einnehmen. Über die spielerische Form des Reenactment werden die historischen Ereignisse dabei zu menschlichen Handlungen. Das macht vieles nicht leichter zu verstehen und doch macht es die Gründe nachvollziehbarer.