Die Installationen des amerikanischen Künstlers Stephen G. Rhodes, die sich durch den Zusammenschluss unterschiedlicher Medien auszeichnen, basieren jeweils auf verschiedenen Quellen aus Geschichte und Kultur – darunter solche aus der US-amerikanischen Vergangenheit und der Kunst- und Filmgeschichte –, die er zu einem neuen dichten Zeichensystem verschweisst. So verknüpft Rhodes etwa im Werkzyklus, den er 2009 unter dem Titel «Dar Allers war ne’er eny Bear Bear» in der Galerie Isabella Bortolozzi zeigte, Walt Disneys «Song of the South» (1946), eine Leinwandadaption der Onkel-Remus-Geschichten von Joel Chandler Harris (1848–1908), die ihren Ursprung in der Oral History der Sklaven der Südstaatenplantagen haben, mit Stanley Kubricks «The Shining» (1980). Damit greift er die verdrängten Tiefen der US-Vergangenheit auf und rekontextualisiert diese. Für seine erste institutionelle Einzelausstellung in Europa realisiert Rhodes eine neue Rauminstallation, die als Ausgangspunkt Aby Warburgs kanonischen Vortrag «Das Schlangenritual» nimmt, den dieser 1923 in der Heilanstalt Bellevue in Kreuzlingen hielt. Darin untersuchte er das Schlangenritual der Hopi-Ureinwohner aus kunsthistorischer und religionswissenschaftlich-anthropologischer Perspektive und proklamierte damit eine moderne Kulturwissenschaft.