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Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft


Adenauerallee 127
53113 Bonn
Tel.: 0228 267 160
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Blick zurück nach vorn

02.08.2008 - 14.09.2008
Die Sonne steht im Zeichen des Löwen, ebenso wie die Adenauer Allee, die B9 im Herzen von Bonn, wenn am 2. August die Ausstellung „Blick zurück nach vorn“ eröffnet wird. Der Künstler Babak Saed hängt den König der Tiere – in Lebensgröße nebst visualisiertem Brüllen - quer über die vielbefahrene Straße. Schräg gegenüber Museum Koenig heißt die Installation des Konzeptkünstlers - eine Intervention im öffentlichen Raum, sicher unübersehbar, wohlmöglich provokativ. Babak Saed gehört zu den 27 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, Polen und Weißruss¬land, die sich am aktuellen Kunstprojekt der Montag Stiftung Bildende Kunst beteiligen. Weiße Rheinvilla wird Zentrum der Ausstellung „Blick zurück nach vorn“. Zum Zentrum der Ausstellung wird die Villa Ingenohl, ein imposantes weißes Haus am Rheinufer, nur wenige Meter entfernt vom Stiftungssitz und vom Löwen über der Adenauerallee. Seit Jahren steht es leer. In der Nachkriegszeit waren hier Teile des Bundeskanzleramtes unter¬gebracht, später diente es den Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes als Kinderhort. Alle Teilnehmer der Ausstellung gehören zum Kreis der 54 Künstler, die in den letzten zehn Jahren an den Kunstprojekten der Montag Stiftung Bildende Kunst teilgenommen haben. Mit dabei sind unter anderem Felix Droese, Ottmar Hörl, Beate Passow, Raffael Rheinsberg, Stefan Sous, Maik und Dirk Löbbert. Zu sehen sind weitestgehend neue und eigens für diese Ausstellung entwickelte Arbeiten, wie die bereits fertig gestellte von Raffael Rheinsberg: Adagio a piedi, eine Spurensicherung in Bonn, aus der eine seriellen Arbeit mit 173 Blättern entstanden ist. Der Künstler Tomasz Domanski aus Breslau bringt ein Gewächs¬haus für die deutsch-polnische Freundschaft mit dem Titel Convergence Incubator nach Bonn und die in Münster lebende Maike Kloss installiert „Beschilderungen“ für einen sehr speziellen Trimm-dich-Pfad an der Rheinpromenade. Die kleinen, eindringlichen Skulpturen von Saskia Niehaus besetzen Regale, Einbauschränke und Fußböden im Erdgeschoss der Villa Ingenohl. Dagmar Demming hat sich für ihre bewegende Ton-Installation Grundgeräusch Mutter und Vater einen ehemaligen Schlafraum im ersten Stock ausgesucht. Ihre zweite Klang-Arbeit - 27 Träume zerlegt - platziert sie in einem alten Baum des verwilderten Gartens. Das Spektrum der Werke auf den drei Etagen und im Kellergeschoss der Villa Ingenohl sowie im Außenbereich reicht von Malerei und Fotografie über Skulptur bis hin zu Klang- und Videoinstallationen. Zwischenbilanz: Zehn Jahre Stiftungsarbeit Kuratorin der Ausstellung ist Ingrid Raschke-Stuwe, Vorstand der Montag Stiftung Bildende Kunst. Für sie ist das Kunstprojekt Teil einer Zwischenbilanz nach zehn Jahren aktiver Stiftungsarbeit. „Wir wollen mit unserer Arbeit dazu beitragen, den Umgang mit zeitgenössischer bildender Kunst selbstverständlicher zu machen. Deswegen gehen wir mit unseren Projekten in der Regel in den öffentlichen Raum“, erklärt sie. Bei diesem ersten Kunstprojekt direkt am Sitz der Stiftung werden die künstlerischen Arbeiten sowohl in Innenräumen als auch im Außenbereich zwischen Adenauer¬allee und Rheinpromenade zu sehen sein. „Ich möchte den Stiftungs-Campus öffnen“, erklärt Ingrid Raschke-Stuwe. „Wir haben viele neue Ideen für die Zukunft und einen nicht unwesentlichen Teil davon wollen wir in den nächsten Jahren an diesem Ort, hier in Bonn realisie¬ren.“ Ausstellungen der Montag Stiftung Bildende Kunst fanden bereits in Dresden, Dortmund, Emsdetten, Erpel-Remagen, Wuppertal und in Bonn-Dransdorf statt. Zurzeit wird eine Symposien-Reihe mit dem Titel „Heraus aus dem Elfenbeinturm!“ in Kooperation mit den Kunsthochschulen in Nürnberg, Münster, Wien und Leipzig durchgeführt. Veranstaltungsort der praxisorientierten Werk¬statt-Reihe ist die Bonner Villa Prieger. Zum Stiftungsjubiläum erscheint eine deutsch-englische Publikation mit rund 220 Seiten Umfang und zahlreichen, farbigen Abbildungen.

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