Die Schnittmenge zwischen der Arbeit des Bundesnachrichtendienstes und der Fotografin Alessandra Schellnegger ist die Neugier. Als sie im Auftrag der Süddeutschen Zeitung nach langem Warten Zugang zum Gelände des BND in Pullach bei München erhält, ist das ein Glücksfall. Aus der Zeit gefallene Architektur und verwaist wirkende Gebäude reflektieren vergangene deutsche Geschichte und werfen Fragen auf. Von hier aus wurde tatsächlich die Welt bespitzelt? Mit feinem Gespür für Brüche und unbeabsichtigte Absurditäten schafft die Fotografin Fotodokumente, auf denen eine historische Kontinuität sichtbar wird, die beunruhigt - und die vom Selbstverständnis eines Teils der Staatsmacht im 20. Jahrhundert erzählt.