Kaum ein deutscher Bundespolitiker der Nachkriegszeit findet bis heute so sehr das öffentliche und mediale Interesse wie Franz Josef Strauß. Von seinen Freunden vergöttert, von seinen Gegnern verdammt, polarisierte er wie kein Zweiter. Im Jahr 2015 hätte Strauß seinen 100. Geburtstag begangen. Dieses Jubiläum nimmt das Münchner Stadtmuseum zum Anlass, dem streitbaren CSU-Politiker eine Kabinettausstellung zu widmen, die seine Darstellung in unterschiedlichen Bildmedien beleuchtet. Anhand von Fotografien, Plakaten, Zeitschriften und Filmdokumenten werden die Strategien seiner medialen Darstellung wie auch der visuellen Demontage aufgezeigt. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei den gestalterischen Mitteln zu, mit denen die inhaltlichen Aussagen transportiert werden. An ihnen lassen sich exemplarisch Fragen der Wirkungsästhetik und politischen Ikonografie behandeln, die weit über die Person Strauß hinausreichen.