Für welchen Werkstoff entscheidet sich ein Künstler und aus welchen Gründen? Die Kunstmuseen Krefeld thematisieren mit der Ausstellung LIVING IN THE MATERIAL WORLD den Umgang mit Materialien in der zeitgenössischen Kunst.
In den sechziger Jahren hatte sich der Kunstbegriff auch aufgrund der Befragung und Neubewertung von unterschiedlichen Materialien radikal ausgedehnt. Durch die Möglichkeiten der digitalen Technik verlor der konkrete Werkstoff Ende des 20. Jahrhunderts jedoch an Bedeutung. Heute rücken geradezu klassisch gewordene Materialien wie Holz, Keramik, Papier, Beton, Kohle, Gold, Kunststoff, Styropor und Textil erneut in den Fokus und werden dabei auch hinsichtlich ihrer Prozessualität und ihres Kontextes auf neue Weisen verarbeitet. Künstlerinnen und Künstler knüpfen an handwerkliche Traditionen und industrielle Produktionsweisen an, suchen die unbewusste Verbindung von Kopf und Hand, widmen sich der materiellen Analyse und Rekonstruktion von spezifischen Orten und entwickeln fragile, architektonische Konstruktionen.