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Museum August Kestner Hannover


Trammplatz 3
30159 Hannover
Tel.: 0511 168 42120
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Mi bis 20.00 Uhr

Phoebe Washburn: Compeshitstem - the new deal

14.08.2009 - 25.10.2009
Die kestnergesellschaft zeigt in diesem Herbst raumbezogene Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Phoebe Washburn sowie der in Köln lebenden Brüder Gert und Uwe Tobias. Beide Präsentationen sind auf unterschiedliche Weise von einer Auflösung der Grenze zwischen Betrachtern und Werk gekennzeichnet. Phoebe Washburn wird zwei Hallen der kestnergesellschaft mit einer wuchernden Skulptur aus Holz bespielen, die sich den Betrachtern als ein zusammenhängendes Projekt darstellen soll. Die Besucher wohnen so gleichsam einer sich verändernden Situation bei, einem Geschehnis, das dem eines Labors ähnelt. Während Washburn prozessual arbeitet, haben die Installationen von Gert und Uwe Tobias eher bildhaften Charakter. Ihre Schreibmaschinenzeichnungen, Künstlerbücher, Aquarelle und Keramiken sind - als eher traditionelle Medien - eingebettet in eine streng komponierte räumliche Inszenierung, in welche die Betrachter eintreten. phoebe washburn | COMPESHITSTEM – the new deal Phoebe Washburn zeigt mit ihrer Ausstellung »COMPESHITSTEM – the new deal« die aufwändigste und größte Installation, die sie jemals in ihrer Karriere realisieren konnte. Die Installation ist eigens für die kestnergesellschaft und ihre Räumlichkeiten konzipiert. Sie belegt den sowohl ortsspezifischen, prozess- als auch systemorientierten Ansatz der Künstlerin. Washburn überträgt in ihrer Arbeit im Allgemeinen Strategien der Nachhaltigkeit und Autarkie in künstlerische Prozesse. Ihr Ansatz offenbart sich schon im Titel als ein spielerisch-assoziativer. COMPESHITSTEM klingt wie eine Mischung aus Wettkampf und System – »competition« und »system«. In der kestnergesellschaft bespielt sie die übereinanderliegenden Hallen II und III, die sie vordergründig in eine Produktionsstätte und ein Labor verwandelt. Zu den dominanten Bestandteilen gehört ein »Labor« in Halle II, wo die Produktionsprozesse in separaten Abteilungen durchgeführt werden und die sogenannte »Arena« mit einer Länge von 21 Metern, einer Breite von 9,7 Metern und der beachtlichen Höhe von 5,4 Metern in Halle III. Über das vordere und hintere Treppenhaus sollen beide Räume mit Strom- und Wasserleitungen verbunden werden. Wasser und Strom sind dabei mehr als die energetischen Rohstoffe, mit denen die Künstlerin den Produktionsprozess am Laufen hält. Sie stehen stellvertretend für die geheimen und unsichtbaren Kräfte, die normalerweise ein Kunstwerk durchströmen und den einen Teil der Ausstellung mit dem anderen verbindet. Assoziationen mit der BeuysÂ’schen Honigpumpe kommen nicht von ungefähr. Letztlich geht es Washburn wie Beuys um die Kraft der Kunst, Dinge des Alltags umzudeuten und Energien und Prozesse sichtbar zu machen.

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