27.05.2011 - 28.08.2011
Georges Braque beschwört eine Kuh, fremde Wesen glotzen uns an - der ungarische Künstler Brassaï (1899-1984), berühmt für seine in den 1930er Jahren entstanden Fotografien von Paris bei Nacht, war Zeit seines Lebens auf den Spuren magischer Momente, geheimnisvoller Zeichen und Kreaturen. Bevor das Museum Berggruen im September 2011 für Renovierungsarbeiten seine Pforten schließt, um Anfang 2012 mit dem neuen Erweiterungsbau wieder zu eröffnen, widmet die Nationalgalerie dem Fotografen eine Doppelausstellung.
Im Museum Berggruen führen Brassaïs Portrait- und Atelieraufnahmen in die Welt seiner Künstlerfreunde Picasso und Matisse, Giacometti und Braque. Sie erzählen von den Gemälden und Skulpturen, die in ihren Ateliers ein sonderbares Eigenleben führen und heute im Museum Berggruen hängen.
In der Sammlung Scharf-Gerstenberg, die mit ihrem Schwerpunkt auf den Surrealismus den Blick auf die dunkle und weltabgewandte "andere Seite" (Kubin) lenkt, sind es die anonymen Kratzbilder auf Mauern und Hauswänden, denen Brassaï in seinen "Graffiti"-Fotografien zu Leben verhilft. Ähnlich den vorgeschichtlichen Höhlenmalereien treten sie als Boten ferner Welten auf, die zugleich an Tiefenschichten unseres eigenen Lebens rühren.