16.04.2011 - 14.06.2011
Leihgaben aus Familienbesitz in der Schweiz, in die Bandel 1862 übersiedelt war, werden ergänzt um Dokumente zur Biographie des streitbaren Mannes. Dazu gesellt sich ein besonders kostbares Exponat aus dem Historischen Museum Basel, ein Prunkschlitten aus dem Besitz des pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor aus dem frühen 18. Jahrhundert. Dieser Schlitten war einst Teil der bedeutenden Bandelschen Kunst- und Altertümersammlung.
Die im Museum gezeigten Stücke umfassen Archivalien und Dokumente über das äußerst bewegte Leben und das gesellschaftliche Umfeld des vermögenden Weinhändlers, Sammlers und profilierten demokratischen Politikers ebenso wie Gemälde, Porzellan, Möbel, Fotos, persönliche Erinnerungsstücke und weitere Objekte, die in der Familie verwahrt werden. Auf diese Weise kommt ein Teil einer einst Wormser Sammlung wieder in die Stadt zurück. Bereits 2009 war der Stadt durch die Familie der älteste Wormser Stadtplan aus dem Jahre 1830 geschenkt worden, der ebenfalls zu sehen sein wird. Ermöglicht wird die Schau durch die unverzichtbare Hilfe der Schweizer Nachfahren Bandels (Koordination Dr. Philipp Gremper, Basel) und die Unterstützung der Familie Goller aus Osthofen, Nachfahren der mit Bandel verschwägerten Familie May-Weißheimer von der Osthofener Steinmühle. Unter anderem befinden sich in ihrem Besitz zahlreiche Originalbriefe Bandels.
Zu der Ausstellung im Weißen Saal des Museums erscheint im Worms-Verlag eine bebilderte Biographie Bandels, verfasst von dem Historiker Dr. Gunter Mahlerwein (Gimbsheim). Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der demokratischen Bewegung und der politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse im Raum Worms zwischen etwa 1830 und 1860.
