Die Europäischen Kulturtage widmen sich 2014 der Lebenslust! Essen und Trinken sind nicht nur eine Notwendigkeit, sondern oft ein Grund zum Feiern. Leger oder mit vorgegebenen Abläufen, zeigt sich in der Ess-Kultur ein wichtiger Bestandteil sozialen Lebens. In Georgien, dem diesjährigen Gastland artet eine Mahlzeit auch gerne mal in einen theatralischen Abend aus, bei dem alle Hauptdarsteller und Publikum zugleich sein können.
Die Ausstellung „Wein-Kultur“ mit 30 historischen Objekten und 40 Fotografien von Dimitri Ermakov aus dem Georgischen Nationalmuseum ergänzt das Programm. Zu sehen sind Weingefäße aus dem 19. Jh. aus Silber und Keramik, Trinkhörner und Zeichnungen zur Weinherstellung, der Nachbau eines Qvevris (Weinamphore aus Ton) in Originalgröße mit Transportwagen.
Wein kennt man in der Region des Kaukasus bereits seit 8000 Jahren. Bis heute ist dieses Getränk mit seiner kulturellen Bedeutung so sehr mit Georgien und seinen Menschen verbunden, dass die UNESCO die spezielle Technik des Weinausbaus in Amphoren 2013 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen hat.
In der Ausstellung werden Fotografien von Dimitri Ermakov (1846-1916), einem der herausragenden Fotografen Georgiens, zum Umgang mit Wein 19. und frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Geräte für den Weinausbau und Gefäße, ebenfalls aus der ethnografischen Sammlung des Georgischen Nationalmuseums, vervollständigen das Bild der „Wein-Kultur“.
Supra – Feiern auf Georgisch
Die „Supra“ ist ein traditionelles georgisches Fest. Die Feiern werden aus den unterschiedlichsten Anlässen abgehalten und sind ein wesentlicher Bestandteil des georgischen Gesellschaftslebens. Eine reich gedeckte Tafel mit Essen und Wein sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Feste. Bei jeder Supra wird ein Tamada (Tischleiter) ernannt, der die Festtafeln mit Trinksprüchen leitet, die bestimmten Regeln unterliegen. Es ist die Kunst des Tamadas, die Themen zu dem jeweiligen Anlass und Ort rhetorisch zu einem Kunstwerk zusammenzufügen. Die anwesenden Gäste leeren ihre Gläser, nachdem der Tamada einen Trinkspruch beendet hat, können aber diesen auch weiterführen und ergänzen. So kann ein beseelter Dialog entstehen, der durch Gesang und Tanz ergänzt werden kann.