06.03.2012 - 14.10.2012
Wozu brauchte man den "Teufelsdreck", die rote Wachskröte und den Rosenkranz aus grünen Käfern?
Zauberei und Magie im Klosterdorf? Schwer vorstellbar – und doch bis ins 20. Jahrhundert hinein auch in Einsiedeln Alltag.
Amulette, Wunderberichte und Votivgaben dokumentieren menschliche Not und Angst. Sie zeigen aber auch, zu welchen Strategien Menschen greifen, um Grenzsituationen zu meistern. Man fand Zuflucht in Glauben und Magie, in Gebet und Beschwörung, in Segen und Zauberei, in Gottvertrauen und Zauberglauben.
Die Ausstellung macht deutlich, dass die Übergänge von Glauben zu Aberglauben fliessend waren. Damals wie heute gilt: Jede subjektive religiöse Erfahrung entzieht sich einer Wertung und ist als solche zu respektieren.
Einsiedeln hat ein eigenes berühmtes Amulett hervorgebracht, die Schabmadonna, deren Pulver man als Heilmittel zu sich nahm. Alle anderen merkwürdigen und skurrilen Gegenstände wie die Stachelkugel oder die Wachskröte gehörten zu den magisch-religiösen Praktiken des gesamten Alpenraumes.
Babys hängt heute man Bernsteinkettchen um den Hals um ihnen das Zahnen zu erleichtern. Glaube? Magie? Aberglaube? Alternative Medizin? Oder einfach nur ein schönes Ritual?