26.01.2011 - 08.05.2011
In Japan erlebte die fernöstliche Technik der Lackkunst während des 17. Jahrhunderts eine Blütezeit. Den Künstlern gelang es in einzigartiger Weise, in fein abgestuften, zum Teil reliefierten Streubildern Figuren und Landschaften darzustellen, die sich durch ihre Goldfarbe wirkungsvoll vom schwarzen Lackgrund abheben. Auf diese glänzenden Objekte wurden holländische Händler der Vereinigten Ostindien Kompanie aufmerksam. Bald beauftragten sie japanische Lackmeister mit der Herstellung von Kabinetten, die sie in Europa an vermögende Persönlichkeiten zu verkaufen gedachten.
Fürsten des Hauses Wittelsbach, darunter Max Emanuel (1679–1726), erwarben in beträchtlichem Umfang diese exotischen Luxusmöbel. Nachdem bereits 1707 ein Kabinett in der Münchner Residenz als Münzmöbel diente, wurden die Lackschränke der Wittelsbacher um 1800 vollständig in die Münchner Münzsammlung überführt und zu Münzmöbeln umgebaut.
Der Bestand gilt als der größte seiner Art in Europa. Die zum Teil rätselhaften Bildmotive werden in einem zur Ausstellung erscheinenden Katalog erstmals vollständig dargestellt und in ihrer Bedeutung erforscht.