02.02.2012 - 31.01.2013
Erstmals ist im Völkerkundemuseum München die einzigartige Sammlung asiatischer Textilien von Claus-Peter Marx (gest. 2009) und Agnes Marx (gest. 2011) zu sehen.
Seit den 1970er Jahren trug das Tutzinger Sammler-ehepaar mit großer Begeisterung und Kennerschaft exquisite Textilien zusammen.
Die chinesischen Gewebe der Sammlung zeichnen sich durch ihr hohes Alter, ihre Farbenfreudigkeit und höchste Kunstfertigkeit in Stickerei und Verarbeitung aus.
Einige Textilien wurden für den chinesischen Kaiserhof der Ming-Zeit (1369-1643) gefertigt, wie sich aus dem Symbol des Drachens mit fünf Klauen (nicht nur vier wie sonst üblich) und dem prachtvollen kaiserlichen Gelb ablesen lässt.
Der chinesische Kaiser zeichnete mit diesen besonderen Stoffen hohe Würdenträger aus, unter denen auch mongolische und tibetische Fürsten und Mönche waren. Eines der Gewebe ist daher in Form eines tibetischen Mönchsgewandes in der Ausstellung zu bewundern.
Zu den Glanzstücken der Sammlung Marx gehören eine Reihe feinster osmanischer Stoffe und Stickereien aus dem 16.-17. Jahrhundert, große repräsentative Tücher aus Samt, Seide und Goldbrokat für den höfischen und vornehmen Wohnbereich.
Die Blütenmuster der Textilien erinnern an den Paradiesgarten, der nach islamischer Vorstellung ein Ort der vollkommenen Harmonie ist. Vergoldete Altarornamente und Götterstatuen aus tibetischen Tempeln bereichern die Präsentation.