22.01.2009 - 02.05.2009
Jeder, der sich mit Kunst befasst, sei er Kunsthistoriker, Sammler oder interessierter Laie, wird früher oder später vor die Frage gestellt, inwieweit er den in Museen, Galerien, Kunst- und Antiquitätenhandlungen ausgestellten Objekten Glauben schenken darf, denn wo gesammelt wird, gibt es auch Fälschungen.
Gerade die chinesische Kultur zeichnet sich seit jeher durch eine große Verehrung und Wertschätzung des Altertums aus. Nachahmen, Kopieren und Reproduzieren um sich die Fertigkeiten der alten Meister anzueignen spielten hierbei eine zentrale Rolle. Die Frage "echt oder falsch" wurde daher gerade in China schon früh gestellt.
Die gefälschte Skulptur eines Shuochangyong, einer chinesischen Gauklerfigur, die vorgibt, eine Grabbeigabe aus der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) zu sein, ist Anlass und Mittelpunkt dieser Ausstellung. An ihrem Beispiel wird aufgedeckt und nachgewiesen, wie Fälschungen entstehen, mit welchen Methoden Fälscher (nicht nur) in Ostasien heute arbeiten und welche Möglichkeiten sich bieten, gefälschte Kunstobjekte als solche zu erkennen.
Neben der aufwändig obduzierten Hauptfigur präsentiert das Museum eine Reihe von Objekten, die sowohl aus dem Sammlungsbestand des Museums für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin, des Linden-Museums Stuttgart und des Staatlichen Museums für Völkerkunde München, als auch von privaten Leihgebern stammen.