20.05.2011 - 29.04.2012
Vor hundert Jahren war das Tragen von Oya (Nadelspitze) im osmanischen Reich Mode.Heute ist in der Türkei das Anfertigen der Oya beliebte Volkskunst.
Im frühen 19. Jahrhundert treten sie in Erscheinung - bunte Blüten aus feinster seidener Nadelspitze. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind sie bereits im ganzen osmanischen Reich verbreitet, in Kleinasien, auf dem Balkan, den Inseln der Ägäis, in Palästina und Ägypten. Oya schmücken Kopftücher, aber auch Fese und Geldbeutel.
Heute sind Oya türkische Volkskunst, werden mit Vorstellungen aus dem Volksglauben und alten Mythen verbunden. Die Oya sind nur noch selten aus Seide gearbeitet, sondern meist aus Nylongarn. Nach altem Brauch verwahrt man sie in der Aussteuertruhe, sie werden aber auch auf dem Bazar verkauft sowie im Internet angeboten.
Das Münchner Völkerkundemuseum zeigt Oya-Beispiele vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit sowie zahlreiche Fotografien. Die Ausstellung wird unterstützt von der "Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur" und der "Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bayern" in München.