01.04.2006 - 31.01.2010
Sonderschau im Nordamerika-Saal
Der nordamerikanische Südwesten ist von kultureller und sprachlicher Vielfalt geprägt, in Kalifornien ebenso wie im Pueblo-Gebiet.
Im Norden Kaliforniens, einem bewaldeten Gebiet mit gemäßigtem Klima, war der Fischfang sehr ergiebig und ermöglichte eine sesshafte Lebensweise. Die Hupa, die Yurok, u. a., wohnten das ganze Jahr über in geräumigen Plankenhäusern. Die kleinen Dörfer entlang der Flüsse blieben voneinander unabhängig, keine übergeordnete Instanz verband sie. In MIttel- und Südkalifornien lebten die Menschen als Sammler und Jäger, wobei die Jagd auf Grund der spärlichen Fauna in diesem trockenen Gebiet nebensächlich blieb. Bei allen diesen Kulturen stellten Eicheln die Basis der Ernährung dar. Sie wurden in Mörsern zu Mehl zerstoßen und entsäuert, bevor man sie zu Brot oder Brei verarbeitete.
Die Korbflechterei war sehr vielseitig und in allen Bereichen der materiellen Kultur vorhanden. Die Körbe weisen neben ihrer Funktionalität hohe ästhetische Ansprüche auf. Wohlstand wurde durch wertvolle Gegenstände wie Dentalium, Obsidian oder speziellen Stirnschmuck zur Schau gestellt.
Die Vorfahren der Pueblo-Indianer begannen vor ca. 2.000 Jahren, Ackerbau zu betreiben und feste Dörfer anzulegen. Sie bauten u.a. Mais, Bohnen und Kürbisse an, trieben Handel und gingen nebenbei weiter Jagen und Sammeln. Mit Bewässerungskanälen und der Hilfe übernatürlicher Wesen, u.a. der Kachina, kämpften sie gegen die Trockenheit ihrer wüstenartigen Umgebung an. Ihre kunstvolle, seit prähistorischer Zeit betriebene Töpferei ist heute ein einträglicher Erwerbszweig.
Die Sonderschau innerhalb der Dauerausstellung Nordamerika-Saal zeigt Keramiken, Kachina-Figuren, Schmuck und Alltagsgegenstände der verschiedenen Pueblo-Kulturen sowie seltene, frühe Objekte der kalifornischen Indianer, darunter wertvolle muschelverzierte Körbe, Kopfschmuck und Gebrauchsgegenstände.