30.03.2007 - 03.03.2008
Menschen können Tiere nur schwer Tiere sein lassen: Tiere werden erhöht oder erniedrigt, vergöttlicht oder verteufelt - und gerne auch vermenschlicht. Und so zeigt die Ausstellung an Beispielen aus vier Erdteilen, wie die Rolle von Tieren in den Kulturen der Welt weit über ihre Bestimmung als Haus-, Nutz-, Jagd- und Opfertiere hinausgeht.
Denn in zahllosen Gesellschaften und Religionen dieser Welt dienen Tiere als Symbole und Bilder, um die Welt zu erklären. Mit ihnen wird begreiflich gemacht, wie das Universum entstanden und wie es geordnet ist. Tiere verdeutlichen die Stellung des Menschen in der Welt, mit ihnen wird der Aufbau der Gesellschaft oder die Herrschaft von wenigen über viele andere begründet.
Tiere wurden zu Verkörperungen von Göttern und Götterboten, von Geistern und Ahnen, zu Sinnbildern für übernatürliche Weisheit und Kraft. Ebenso dienen sie als Wirkkräfte der Natur und Wesen der Wildnis, als gefährliche Gegner oder wohlwollende Helfer aus der Jenseitswelt.
Gegliedert ist die Ausstellung in vier Themenbereiche:
Tiergötter – Göttertiere
Tiere als Boten der Jenseitswelt
Tiere als Weltenschöpfer, Ahnen und Kulturbringer
Tiere der Herrscher
In der Ausstellung geht es somit um den Menschen und sein Verhältnis zu Tieren. Dabei wird offenkundig: Die Sicht der Menschen auf Tiere ist keinesfalls naturgegeben, sondern in hohem Maße kulturell geprägt - und daher sehr unterschiedlich.
Zu entdecken sind in der Ausstellung bislang nur selten gezeigte Schätze des Staatlichen Museums für Völkerkunde München aus der Südsee, aus Zentral-, Ost- und Südasien, aus Afrika sowie aus Nord- und Südamerika.