Steht man als Betrachter vor den großformatigen Bildern von Markus Brunetti, berührt einen sofort die stille Erhabenheit der Bilder – eine Erhabenheit zum einen bedingt durch die abgebildeten Objekte selbst, zum anderen aber auch durch die Interpretation, Bildgestaltung und Bearbeitung des Künstlers.
Seine Fotografien erinnern in ihrer Präzision, Lichtführung, Strenge und grafischen Qualität an Gemälde und Stiche Alter Meister, auch wenn er sich bei seiner Arbeit der modernsten Technologien bedient.
Markus Brunetti begann vor neun Jahren seiner Leidenschaft zu folgen und machte sich auf eine bis heute andauernde große Reise durch Europa, um die bedeutendsten Kathedralen, Kirchen und Klöster unseres Kontinentes bildlich festzuhalten. Er fotografiert mit einer eigens für dieses Projekt von ihm entwickelten Technik, die die Grenzen der digitalen Bilderzeugung, des Sichtbaren und Reproduzierbaren auslotet.
Dabei besucht er nicht nur die bekannten, sakralen Bauwerke, wie die großen gotischen Kathedralen (Köln, Straßburg, Reims, etc.), sondern entdeckt auch Kleinode, wie die Dorfkirche in Cortegaça (Portugal) mit ihren Azulejos (Keramikfliesen), die er mit der gleichen Hingabe und Aufmerksamkeit abbildet wie die berühmten großen Schwestern.
Markus Brunetti ist ein begeisterter „Bildermacher“, ein „Bild-Erfinder“, der die von ihm fotografierten Bauwerke so festhält und interpretiert, wie sie sich ihre Baumeister und Architekten idealtypisch vorgestellt haben müssen, als sie die ersten Entwürfe aufs Papier brachten. Die solitären Objekte wirken in ihrer kompromisslos frontal gewählten Perspektive schwebend, losgelöst von Zeit und Umgebung, eingetaucht in ein weiches, fast surreal wirkendes Licht. Man kann sich, anders als vor den Originalen, ohne Ablenkung durch die alltägliche städtische Geräuschkulisse, befreit von den Zwängen der normalperspektivischen Untersicht völlig in die Gesamtansicht der Fassaden vertiefen. Dabei ist man fast versucht, nun plötzlich sichtbar werdende Details in ihrer Dreidimensionalität ertasten zu wollen.
Die Kunstwerke werden mit dem von Epson entwickelten Digigraphie® Druckverfahren in streng limitierter Auflage mit Zertifikat in edelster Qualität auf feinstes Büttenpapier gedruckt. Im Museum werden die bis zu 1,5 m x 3 m großen Werke in einem Rahmensystem der Firma e-Xhibit präsentiert.