27.09.2012 - 02.12.2012
Mit der Sonderausstellung „A Journey of Beginnings” zeigt das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt ab dem 27. September 2012 erstmals in Deutschland Glas von Monica Guggisberg und Philip Baldwin in einer großen Soloausstellung. Über 80 Werke des international agierenden Künstlerduos repräsentieren eine ganz eigene Facette der Studioglasbewegung in der Gegenwart. Ein besonderes Extra bildet ein neues Werk, das Baldwin und Guggisberg eigens für Frankfurt inszenieren werden.
Seit über dreißig Jahren verbindet Monica Guggisberg (Bern, 1955) und Philip Baldwin (New York, 1947) die Leidenschaft für Glas. 1979 begegneten sich die beiden Künstler in der schwedischen Glasmanufaktur Orrefors. Bereits 1982 eröffneten sie gemeinsam ihr erstes unabhängiges Glasstudio in der Schweiz und seit 2001 betreiben die beiden Künstlerpersönlichkeiten ihr Studio in Paris mit regelmäßigen Arbeitsaufenthalten in Venedig. In ihren künstlerischen Anliegen schöpfen sie aus ihrem umfassenden Wissen und technischen Können und verbinden ihre individuellen Temperamente mit skandinavischen Erfahrungen und venezianischer Glastradition.
Die frei geblasenen Formen entwickeln Baldwin und Guggisberg in einem Spektrum zwischen Kugeln, Flaschen, Amphoren, Gefäßkörpern bis zu assoziativen Formen, die in speziellen Inszenierungen ihre Wirkung entfalten. Die „Cuts“ bei Baldwin und Guggisberg sind gezielt eingesetzte Raster, mit einer jeweils ganz eigenen Diktion aus Linien und Flächen, die Farbschichtungen offen legen und in freien Rhythmen die Erscheinung des Glaskörpers durch eine Haut aus grafisch-räumlichen Strukturen interpretieren. Dabei steigern sich die von Baldwin und Guggisberg neu entwickelte mehrfache Überfangtechnik in chromatischen Farbabstufungen und die raffinierten Schnittmotive zu einer grandiosen Komposition zwischen Skulptur und Malerei. Dieses Zusammenspiel ermöglicht dem Glas, als ganz besonderem Medium zwischen Materialität und Licht, die Facetten seines Wesens auszuspielen.
Die Präsentation in der lichtdurchfluteten Architektur von Richard Meier betont das Sphärische, das schwebend Leichte, die immaterielle, vom Boden losgelöste Seite der Werke. Durch diese einzigartige Raum-Licht-Werk-Konstellation kommt der besondere Charakter des Glases zur komplexen Entfaltung.