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Museum für Asiatische Kunst


Lansstr. 8
14195 Berlin
Tel.: 030 266 424 242
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa-So 11.00-18.00 Uhr

RAGAMALA. Musikalische Stimmungen und amouröse Momente

25.06.2015 - 06.01.2016

Wie Episoden aus Liebesbeziehungen erscheinen die amourösen Momente, die in dieser Ausstellung von Miniaturmalereien versammelt sind. Nicht immer aber ist die erfüllte Liebe zu sehen, sondern es finden sich auch Momente der Verzweiflung und der Melancholie.
Jede Malerei stellt eine spezifische Stimmung dar, deren Definition aus der indischen Musiktheorie stammt. Ihr zugrunde liegt eine komplexe Systematik der ästhetischen Erfahrung. Die jeweilige Stimmung wird als Färbung (Sanskrit raga) bezeichnet, da sie auf die Zuhörenden und im Falle der Malereien auf die Betrachtenden abfärbt. Eine Zusammenstellung unterschiedlicher Stimmungen ergibt eine Girlande (Sanskrit mala), worauf sich die Bezeichnung Ragamala bezieht.
Die spezifische Stimmung der Akteure steht im Zentrum der 20 gezeigten Miniaturmalereien. Sie wird von den Künstlern verschiedener Malschulen unterschiedlich umgesetzt: Manchmal sind es symbolträchtige Zugaben, wie in höchster Blüte stehende Pflanzen oder Vogelpärchen, wodurch die jeweilige Stimmung begleitet ist. Je nach Stil kann aber auch gerade das Gegenteil, nämlich die Reduzierung des Umfeldes der Akteure auf einen nahezu monochromen Horizont, die gezeigte Stimmung untermalen.
Die zarten Stoffe und der edle Schmuck, die Figur der Kammerzofe als auch die Architektur spiegeln die höfische Kultur Indiens im 17. und 18. Jahrhundert wider, in deren Umfeld die Bildwerke entstanden und, zu Sammelalben gebunden, betrachtet wurden.
Zwei historische, indische Musikinstrumente, eine Röhrenzither (Rudra Vina) und eine Langhalslaute (Tanpura) aus der musikethnologischen Sammlung des Ethnologischen Museums verdeutlichen die Verbindung zwischen Malerei und Musik.

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