Mit einem Querschnitt durch das Jahr 1919 zeigt die Ausstellung am Beispiel von Plakaten, Werbedrucksachen, Firmenlogos, (Fach-)Zeitschriften, Büchern, Schriftmustern und Produktdesigns, wie innovativ das Druckgewerbe und die Gebrauchsgrafik in Deutschland kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs waren. Schon vor der Gründung des Bauhauses hat die Druckkunst die Sichtweisen auf moderne Gestaltung geprägt und maßgeblich beeinflusst.
Durch den Ersten Weltkrieg wurde die rasante Entwicklung des grafischen Gewerbes, vor allem in Leipzig, jäh unterbrochen. Die auf der Bugra (Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik) in Leipzig 1914 gezeigten Innovationen konnten erst mit dem Jahr 1919 wieder Raum greifen. Das Vakuum des Ersten Weltkriegs löste sich auf, ein Nebeneinander von Tradition und Moderne in der Gestaltung wurde im öffentlichen Raum sichtbar und machte Mut für viele Neuentwicklungen.
In vielen Bereichen wie der Typografie, der Buchgestaltung, in der Werbung für Konsumgüter, Messen und Maschinen gab es neue Ansätze, die vom Bauhaus begierig aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Nicht zu vergessen ist dabei auch die technische Entwicklung, z.B. im grafischen Maschinenbau, der moderne Formgestaltung erst möglich machte. Die Zusammenschau von gestalterischer und technischer Machbarkeit um 1920 ist dabei ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung und gleichzeitig ein Beitrag zu Industriekultur und Designgeschichte.