Ausgangspunkt für Seen By #8 war die weite Verbreitung und kontinuierliche Produktion digitaler Bilder, die den Eindruck erwecken, ohne Grenzen und Beschränkungen zwischen Plattformen, Geräten und Bildschirmen zu zirkulieren – und doch materiellen Bedingungen unterliegen. Bedingungen, die Auswirkungen auf ihre Produktion und Verbreitung haben und von staatlichen und medialen Richtlinien bis hin zu Feedback Loops zwischen Bildern und ihren Subjekten/Objekten reichen.
Fragen, wie sich das Sichtbare zum Unsichtbaren verhält, welches Verhältnis sich zwischen Ausstellungsraum und den ubiquitären Bildwelten ausmachen lässt und wie diese Verhältnisse, die Codes, Möglichkeiten und Beschränkungen von Fotografie und Bildern im digitalen Zeitalter und ihr doppelter Status als Bild und Kunstwerk schlussendlich gezeigt werden können, standen am Anfang einer Reihe von Workshops, deren Fokus von theoretischen und kunsthistorischen Themen bis zu praktischen Fragen der Realisierbarkeit einzelner Arbeiten reichte.
Die hier skizzierte Thematik und die Fragestellungen materialisieren sich in der Ausstellung in Arbeiten, die sich mit der Verschränkung von massenmedial-kulturellen Bildwelten sowie deren Wissensordnungen und Effekten in Verbindung bringen lassen, die Materialität des Dispositivs Fotografie ausstellen oder Bildobjekte als Membranen begreifen, die Unterscheidungen zwischen privat und öffentlich oder dem Sicht- und Sagbaren modulieren.
Die Ausstellung beinhaltet Beiträge von Hannah Sophie Dunkelberg, You Gu, Miji Ih, Anna Lauenstein, Johanna Michel, Keti Ortoidze und Lisa Woite sowie den kooperierenden Künstler/innen Mizu Sugai + Jonathan Jung und entsteht in Zusammenarbeit mit Hannes Loichinger.
SEEN BY #8 ist Teil der Ausstellungsreihe SEEN BY, einer Kooperation zwischen der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin und der Universität der Künste Berlin im Museum für Fotografie. Sie hat zum Ziel, kuratorische und künstlerische Strategien im Umgang mit zeitgenössischer Fotografie neu zu denken.