Welches Recht haben Regierungen, Unternehmen und Individuen, Informationen über Ihre tägliche Kommunikation zu sammeln und aufzubewahren? Welche Werkzeuge wurden und werden benutzt, um Ihre Aktivitäten zu überwachen? Was sind die unmittelbaren und weitreichenderen Folgen? Da Regierungen und Unternehmen in der ganzen Welt immer umfassendere Anstrengungen unternehmen, die Kommunikation und die Aktivitäten von Millionen von Menschen zu verfolgen, bedroht dies nicht nur unsere Privatsphäre, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, Informationen auf eine Art und Weise zu sammeln und zu nutzen, die repressiv und diskriminierend ist und das Recht auf freie Meinungsäußerung massiv beeinträchtigt.
In diesem Kontext des massiven Sammelns von Informationen untersucht Watching You, Watching Me – die 22. Folge der Moving Walls-Ausstellungen der Open Society Foundations – wie Fotografie sowohl Überwachungsinstrument als auch Werkzeug sein kann, um dessen negatives Wirkungspotential offenzulegen und herauszufordern. Bei ihrer Auseinandersetzung mit der inhärenten Schwierigkeit, etwas zu visualisieren, das sowohl allgegenwärtig als auch verborgen ist – scheinbar überall und nirgends zugleich – bedienen sich die Künstler in dieser Ausstellung einer Fülle unterschiedlicher Ansätze. Zehn Künstlerpositionen demonstrieren, in wie weit die Kultur der Überwachung die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit verwischt. Damit stellen sie wichtige und provozierende Fragen zur Rolle der Privatheit bei der Bewahrung grundlegender Rechte und Freiheiten.
Watching You, Watching Me: A Photographic Response to Surveillance wurde von Stuart Alexander, Susan Meiselas, und Yukiko Yamagata kuratiert. Organisiert wurde die Schau von den Open Society Foundations in Kooperation mit der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin.