Herzöge, Kurfürsten, Militärs – wie selbstverständlich wurde Schloss Benrath über Jahrhunderte als ein Ort von und für Männer beschrieben. Erstmals bricht eine Ausstellung mit dieser veralteten Denkweise und widmet sich den Bewohnerinnen des Schlosses und damit der Frau als historisch bedeutender Akteurin.
Der Alltag der Benrather Damen erzählt sowohl von Privilegien und Freiheiten als auch von Einschränkungen und Normen: Frauen hatten in erster Linie für den Erhalt der Blutlinie durch einen männlichen Nachkommen zu sorgen. Doch neben ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter engagierten sich viele Adelsfrauen und Herrscherinnen auch karitativ, religiös und kreativ, als Förderin der Künste oder gar als Bauherrin. Dabei eroberten sie sich vielfach dieselben Möglichkeiten wie Männer und hinterließen so ihren ganz eigenen Fußabdruck in der Geschichte.
Die Ausstellung schlägt einen Bogen von Herzogin Elisabeth Amalie von Pfalz-Neuburg und Kurfürstin Anna Maria Luisa de‘ Medici über Kurfürstin Elisabeth Auguste von der Pfalz und Prinzessin Wilhelmine Luise von Preußen bis Josephine, Antonia und Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen sowie schließlich Elisabeth von Ardenne.
Hochkarätige und teilweise noch nie öffentlich präsentierte Werke belegen, wie groß der Handlungsspielraum von adeligen Frauen sein konnte und wie unabhängig sie tatsächlich agierten. Als überraschend erweist sich auch die Vielfalt heute noch bestehender Stiftungen und Gründungen der „Benrather Frauen“.