23.04.2010 - 09.01.2011
Das Museum startet am 23. April mit einer großen öffentlichen Restaurierungsausstellung. Auf mehreren Hundert Quadratmetern wird das Interieur einer klassizistischen Villa aus Hamburg-Hamm aus der Zeit um 1830 präsentiert. Das mehrmonatige Projekt mit dem Titel „Wachgeküsst“ ermöglicht einen umfang reichen Blick hinter die Kulissen der Museumswelt und in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Restauratoren.
Begleitend wird neben der kunst- und kulturgeschichtlichen Bedeutung der Raumausstattung auch die Geschichte Hamburgs und seines Stadtteils Hamm im 19. Jahrhundert mit Lebensweise und Biografien der mit dem Haus verbundenen Personen erzählt.
Im Jahr 1909 erwarb das Museum große Teile der Innenausstattung der zwischen 1828 und 1831 erbauten „Villa Rücker“ in Hamburg-Hamm, die im selben Jahr abgerissen wurde. Otto Lauffer, der Gründungsdirektor des Museums, und der Architekt Fritz Schumacher planten vor 100 Jahren, die Innenausstattung des Landhauses als Beispiel hanseatischer Wohnkultur im neu errichteten Museumsgebäude am Holstenwall einzubauen. In beispielhafter Weise wurden vor dem Abriss Haus und Innenausstattung in Aquarellen, Fotografien, Wandabwicklungen und Bauplänen dokumentiert. Später änderten sich die Pläne und die Objekte wurden eingelagert. Die hohe kulturhistorische Bedeutung dieser Fragmente veranlasst das Museum heute, diese Objekte neu zu dokumentieren, zu konservieren und eine Rekonstruktion ins Auge zu fassen.