Das Zusammenstellen von Sammelalben (muraqqa‘) war in weiten Teilen der islamischen Welt seit dem 15. Jahrhundert üblich. An herausragenden Beispielen, die unter der Herrschaft der islamischen Moghulkaiser (1526–1858) in Indien entstanden sind, gibt die Ausstellung einen Überblick über diese spezielle Form des Sammelns von Kunst. Die Alben wurden im Auftrag von Kunstliebhabern zusammengestellt und erfüllten die Funktion von tragbaren Galerien.
Blätter mit ausgeführten Zeichnungen und Kalligraphien, aber auch Skizzen und Entwurfszeichnungen wurden mit Rahmen, so genannten Passepartouts, in ein einheitliches Format gebracht und in Buchform gebunden. Einband und die Passepartouts waren in der Regel reich verziert und zeugen somit von der Wertschätzung, die man den Blättern entgegen brachte. Die Auswahl der Blätter ist individuell verschieden und spiegelt den persönlichen Geschmack der Auftraggeber.