Mit der Einzelausstellung „Aatifi – News from Afghanistan. Malerei, Grafik und Video" präsentiert das Museum für Islamische Kunst zeitgenössische Kunst mit Bezug zur islamischen Welt. Vom 3. Juli bis zum 18. Oktober 2015 werden im Pergamonmuseum rund drei Dutzend Werke des afghanisch-stämmigen Malers und Druckgrafikers Aatifi zu sehen sein: abstrakt-skripturale, farbintensive Malereien in Großformaten, Radierungen und Tuschezeichnungen.
Die Ausstellung umfasst eigens für das Museum für Islamische Kunst geschaffene Malereien und Druckgrafiken aus den Jahren 2014 bis 2015. Die Großformate des Künstlers sind umgeben von islamischer Kultur aus vierzehn Jahrhunderten. Höhepunkt der Ausstellung ist eine Installation im Mschatta-Saal. Der monumentalen, frühislamischen Palast-Fassade (Jordanien, 8. Jh.) werden an den Stirnwänden zwei Malereien von Aatifi im Format von 3,80 mal 6 Metern und 3 mal 3,80 Metern gegenübergestellt: 1.250 Jahre Kunst im Dialog. Im Buchkunst-Kabinett sind Papierarbeiten zu sehen. Zwei Filme geben Einblick in die Entstehung und Entwicklung der skripturalen Kunst und die lange Tradition islamischer Kalligrafie.
Die Ästhetik der Form; Farbe und Licht; Kraft und Dynamik; Tiefe und Raum stehen in der abstrakten Malerei und Druckgrafik von Aatifi im Vordergrund. Geboren 1965 in Kandahar, Afghanistan, hat der seit 1995 in Deutschland und heute in Bielefeld lebende Künstler aus der traditionellen Kalligrafie eine eigenständige, universelle Bildsprache – ohne jeden Textbezug – entwickelt. In seinen zum Teil monumentalen Werken verbindet er kalligrafische Fragmente mit Stilelementen moderner Kunst. Der ausgebildete Kalligraf, der an der Fakultät der Schönen Künste in Kabul und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei studierte, nutzt für seine Werke ausgewählte Schriftzeichen unter rein ästhetischen und kompositorischen Aspek