06.03.2008 - 14.09.2008
Tagebuch schreiben – das ist verbunden mit vagen Vorstellungen von Intimität und Egotrip, von Geheimnis und Enthüllung. Das Fragezeichen im Ausstellungstitel „Absolut privat!?“ lädt dazu ein, diese gängigen Vorstellungen zu überprüfen. Privatheit ist keineswegs eine durchgehende Konstante für das Tagebuch, denn schon seit der frühen Neuzeit – und nicht erst zu Zeiten des Webs 2.0 – hat es Tagebücher gegeben, die für andere Leser oder gar auf eine Veröffentlichung hin angelegt sind. Umgekehrt sind die Blogs, die mittlerweile allein in Deutschland von weit über einer Million Menschen gelesen werden, nicht auf Schlagworte wie Exhibitionismus oder Enthüllung zu reduzieren. Das Museum für Kommunikation Frankfurt zeigt in seiner neuen großen Ausstellung über 300 Tagebücher und Weblogs. Erstmals werden in Deutschland papierene und digitale Tagebücher zusammen gezeigt und diskutiert, darunter auch Originale von prominenten Autorinnen und Autoren wie Franz Kafka, Theodor W. Adorno, Clara Schumann, Johann Wolfgang Goethe, Lou Andreas-Salomé oder Rainald Goetz.