Das Ausstellungsprojekt „Auf Möbeln. SitzPolsterModen“ der Technischen Universität Dortmund widmet sich dem museal etablierten Thema der Sitzmöbel, fokussiert den bisher wenig beachteten Bereich der Polstermöbel und fragt dabei nach dem ebenso komplexen wie auch aufregenden Verhältnis von Kleider- und Möbelmoden.Unsere heutige Gesellschaft sowie alltägliche Lebenswelt sind geprägt vom Sitzen und von Sitzen. Die Allgegenwart von Körpertechnik und Alltagsding verweist auch auf die besondere Beziehung zwischen Menschen- und Möbelkörper. Diese ist beeinflusst von Handwerk und Ästhetik, von Macht und Ordnung, von Erziehung und Ergonomie.Polster sind oberflächlich betrachtet nur eine komfortable Nebensache. Dabei sind sie kunsthistorisch und alltagskulturell von großem Interesse. Ihre sichtbare Oberfläche und unsichtbare Konstruktion sind Mittler zwischen Sitz und Sitzendem. Ähnlich dem Körperkleid bilden sie – unter Verwendung textiler Techniken oder Materialien – ein Möbelkleid. Ebenso wie Kleidermoden unterliegen Möbelmoden der Dynamik des Wechsels. Dies ist nicht nur Ausdruck eines sich ändernden Stils oder Geschmacks. Vielmehr künden Formen, Materialien und Funktionen der Sitzpolstermöbel vom soziokulturellen Wandel und erlauben es, kollektive Geschichte und individuelle Geschichten nachzuzeichnen. Die Ausstellung „Auf Möbeln. SitzPolsterModen“ präsentiert die Ergebnisse dieses Projekts.