28.01.2012 - 01.04.2012
Wie ein Maulwurf gräbt sich Christian Diehl durch Erde. Nicht irgendwelche Erde, sondern einen Kubikmeter Acker, Wald, Halde und Watt. Er hat jeweils genau einen Kubikmeter Erdreich ausgehoben und durchforstet nun den gesamten Bereich nach Fotoobjekten. Nach und nach entsteht so aus einer "repräsentativen Stichprobe" ein Überblick zu den Wesensmerkmalen des Bodens.
Welche Pflanzen und -teile, welche Lebewesen, welche Gesteinsbrocken und welche anderen Details sind dort verborgen? Diehl inszeniert mit seiner Kamera eine komplette Durchleuchtung des Fotogegenstandes. Nach den Prinzipien einer sachlichen Fotografie findet eine Art wissenschaftliche Dokumentation mit künstlerischen Obertönen statt. Sie beleuchtet und streift dabei viele Nachbargebiete wie Geologie, Botanik und Zoologie.
Die einzelnen Bilder sind Versatzstücke aus einem Ganzen, die wie ein Gefüge direkt und assoziativ aufeinander zugeordnet sind, da als verbindende Klammer immer der Ausgangs- und Sammelpunkt in dem einen, präzisen und nach Lage und Herkommen genau identifizierbaren Erdblock gegenwärtig ist. Jede der Fotografien ist jedoch nicht nur Fragmentbild, sondern gleichzeitig ein herausgehobenes Einzelstück mit allen ästhetischen Aspekten, wie sie zu einem Kunstwerk gehören.