Seit der Deutschland-Tournee von Buffalo Bills Wild West-Show 1890/91 sind die Bilder von Cowboys und Indianern in der Alltagskultur verankert wie in kaum einem anderen Land. Ob Kaiserreich, Weimarer Republik oder Nationalsozialismus – stets boten sie Projektionsfläche. Während in den 1960er Jahren im Westen der Franzose Pierre Brice für das Gute ritt, war es im Osten der Serbe Gojko Mitic, der in den Filmen der DEFA als Häuptling das „Wolfsgesetz des Kapitalismus“ abwehrte. Während im Westen „Western-Clubs“ auch im Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft boomten, waren es im Osten Vereine für „Indianistik“, die Flucht aus dem Alltag des SED-Regimes boten. Der gesamtdeutsche Erfolg der Parodie „Der Schuh des Manitu“ im Jahr 2001 war vorgezeichnet.
Die Ausstellung spürt den deutschen Vorstellungen von „Rothäuten“ und „Bleichgesichtern“ nach. Über 300 Objekte, Film- und Audio-Stationen, Prärielandschaft, Tipi-Dorf und Westernstadt-Szenerie richten sich an kleine wie große Wild-West-Fans.