In einer Sammlung von Doppelporträts zeigt die Fotokünstlerin Herlinde Koelbl, wie die Körper der Abgebildeten durch Uniformen zu Gestalten werden. Bischof, Geisha, General: Es ist ihre Berufskleidung, die diesen Menschen eine Identität verleiht. Koelbl hat 70 Menschen in Deutschland und im Ausland porträtiert – zunächst in ihrer Standes- und Berufsbekleidung und anschließend so, wie sie sich in ihrer Freizeit kleiden. Erforscht wurde in dieser Serie, was die unterschiedlichen Uniformen aus den Personen machen. Die Kategorien der Wahrnehmung anderer Menschen werden in dieser Ausstellung bestätigt und gleichzeitig verunsichert: In welcher Kleidung zeigen sich die Porträtierten in ihrer sozialen Rolle, in welcher kommt ihr individueller Charakter zur Geltung?
Vertreten waren Menschen aus Berufsgruppen, in denen eine spezifische Kleidung traditionell eine große Rolle spielt wie etwa beim Militär, in den Kirchen oder im Hotelwesen; daneben waren aber zahlreiche andere Professionen beteiligt: ein Astronaut, ein Bergmann, eine Bundesverfassungsrichterin, ein Clown, ein Diplomat, eine Domina, ein Jockey, eine Kaminkehrerin, ein Metzger, ein Sargträger und viele andere.